So war sie:

Ria war unsere erste selbstgezüchtete Hündin. Sie wurde am 27.11.2009 von unserer Dolly
als dritter und letzter Welpe um 16.40 Uhr mit einem Geburtsgewicht von 156g in unserem Wohnzimmer geboren.
Mit diesem Wurf realisierte sich unser Traum der Zwergschnauzerzucht. Uns war schon im Moment ihrer Geburt klar,
diese Hündin wird bei uns bleiben. Und so war es dann auch.
 
Ich werde nie vergessen, wie stolz wir waren, als wir im ersten Ausstellungskatalog "unseren" Hund erstmalig gelesen haben.
Ria war für uns der optimale und pflegeleichte Zwergschnauzer, sie hatte bis zum Schluss tiefschwarze, absolut harte Haare.
Durch diese harten Haare, hatte sie relativ wenig Beinhaare und Bart weil die Barthaare immer abbrachen.
Auf den Ausstellungen war es nicht ganz so leicht, da sich mittlerweile der Typ Hund mit Plüschbeinen immer mehr durchsetzte.
Aber bei Richtern vom alten Schlag, hat Ria immer gepunktet und ihr Ding gemacht. Sie wurde Klubjugendsieger, Klubsieger,
Deutscher Champion VDH und PSK und schließlich noch in der Veteranenklasse Klubveteranensieger und Bundesveteranensieger.
Sechs Wochen vor ihrem Tod lief sie noch mit knapp 13 Jahren in Holland auf dem Kampioenschapsclubmatch und konnte den Richter absolut begeistern, sie hatte ein vorzügliches Gangwerk und war noch absolut vollzahnig.

erste Ausstellung in der Babyklasse                                          letzte Ausstellung in der Veteranenklasse

Sie war die Mutter unseres D-, F- und H-Wurfs und hat 14 Welpen das Leben geschenkt.
Sie war eine absolut instinksichere, tolle Mutter und hat sich vorbildlich um ihre Kinder gekümmert.
Ihre Tochter Happy lebt ebenfalls bei uns und die beiden hatten ein ganz tolles Mutter-Tochter Verhältnis.
Den anderen Hunden aus unserem Rudel hat sie schnell Grenzen gesteckt, aber Happy hatte bei ihr immer absolute Narrenfreiheit.
Nach Dolly`s Tod im letzten Jahr hat Ria die Rolle des Rudelführers übernommen.
Ein Großteil unserer Besucher hat Ria nie kennengelernt, oder aber, wer sie kennengelernt hat,
wird sich immer an sie erinnern. Ria hat leider als Junghund eine absolut negative Erfahrung mit einem Besucher gemacht.
Und seitdem hat sie leider nicht mehr lange gefackelt und nach allem was sich in ihrer Umgebung bewegte geschnappt.
Solange der Besuch saß, war alles in Ordnung, da ließ sie sich stundenlang kuscheln und streicheln, hat auch penetrant gefordert, indem sie ausdauernd mit der Pfote kratzte, bis man sie gestreichelt hat. Aber sobald jemand Fremdes aufstand, war sie unglaublich schnell unterwegs und pitschte in die Wade. Anfangs konnten wir es gar nicht glauben, aber im Laufe ihres Lebens lernten wir damit umzugehen.
In den letzten Jahren konnten wir sogar mit einigen wenigen ausgewählten Freunden gemeinsam spazieren gehen.
Auf Ausstellungen hat sie dieses Verhalten nie gezeigt, da war sie auch in großen Hallen tiefenentspannt,
auch alle Richter konnten sie völlig problemlos anfassen.
Und dann kam ganz plötzlich der Tag, der mir den Boden unter den Füßen weggerissen hat.
Am letzten Wochenende ist uns bei den Gassirunden aufgefallen, dass sie unglaublich viel markiert hat.
Nun hat Ria schon immer viel markiert, da sie ziemlich dominant war. 
Größtenteils stand sie sogar im Handstand auf den Vorderläufen, damit sie höher markieren konnte.
Aber das war jetzt schon komisch und nachdem sie dann auch etwas verkrampft im Garten versuchte Pipi zu machen,
haben wir montags Urin aufgefangen und in die Praxis zum untersuchen gebracht.
Es waren die typischen Anzeichen einer Blasenentzündung im Urin,
so dass wir unmittelbar angefangen haben sie antibiotisch zu behandeln.
Für unser Empfinden hatte es sich auch gebessert,
aber dann stand sie am dritten Tag nach der Antibiose im Garten und hat sich überhaupt nicht mehr bewegt.
Man konnte ihr mehr als deutlich ansehen, dass sie akute Schmerzen hatte.
Also sind wir kurzerhand in die Praxis gefahren.
Dort wurde sofort Blut genommen und eine Allgemeinuntersuchung gemacht.
Da wir unsere Tierärztin ja nun auch schon lange und gut genug kennen,
war relativ schnell klar, dass da mehr nicht stimmt als nur eine Blasenentzündung.
Nach einem Röntgenbild und anschließendem Ultraschall war die Diagnose mehr als deutlich:
Ria hatte einen riesengroßen Tumor in der Blase, so dass kaum noch Platz für Urin war.
Desweiteren war etwas freie Flüssigkeit im Bauchraum, die dort nicht hingehörte.
Und schlagartig war jetzt auch uns klar, da muss eine Entscheidung her, und zwar sofort.
Es war unglaublich schwer, denn das war das Letzte womit wir gerechnet haben,
aber uns blieb nicht viel Entscheidungsraum, denn dass sie extreme Schmerzen hatte war deutlich.
 Wir haben uns in ihrem Sinne entschieden und sie gehen lassen.
Und so lag sie vor fast 13 Jahrem mit ihrem erstem Atemzug in unseren Händen und bei ihrem letzten Atemzug in unseren Armen.

Gute Reise Ria, kleiner Pitbull, grüß deine Mama Dolly und deine Kinder Dancer, Denny und Devil auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke von uns ... eines Tages sehen wir uns wieder.