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... hier kommt LASSE ..... geboren um zu leben....
















Diese Seite möchte ich Lasse und allen anderen Gaumenspaltenwelpen widmen.
Sie soll betroffenen Züchtern Mut machen und zeigen, .....es kann funktionieren.

Aber jetzt geht es zu Lasse`s Story:

Lasse kam am 14.03.2021 als dritter, von insgesamt 6 Welpen mit einem guten, durchschnittlichen Geburtsgewicht von 176g auf die Welt. Alle Welpen haben am ersten Tag abgenommen, was auch völlig normal ist. Von daher haben wir uns erstmal gar nichts dabei gedacht. Ab dem zweiten Tag haben die anderen stetig zugenommen, nur Lasse hat weiter abgenommen. Nach einer Woche hatten die anderen, wie es auch völlig normal ist, ihr Geburtsgewicht verdoppelt. Nur bei Lasse passierte irgendwie nichts, er blieb auf 148 Gramm hängen, obwohl wir ihn mittlerweile ständig an die Zitzen angelegt haben.
Nachdem wir merkten, dass er scheinbar nicht wirklich saugen konnte, haben wir bei Esa Milch abgepumpt und ihn mit der Pipette gefüttert. Natürlich haben wir zu diesem Zeitpunkt auch schon an eine Gaumenspalte gedacht und ihn auch daraufhin untersucht, aber nichts feststellen können. Beim Zufüttern mit der Pipette kam auch niemals Milch aus der Nase, was ein definitives Zeichen auf eine Spalte gewesen wäre.
Aber auch mit dem Zufüttern passierte nichts. Er nahm zwar nicht weiter ab, aber er nahm auch nicht zu. Unsere Tierärztin hat uns daraufhin geraten, doch lieber Milchaustauscher zu nehmen, da dieser gehaltvoller wäre. Auch das half nicht. Wir waren schon ziemlich mit unserem Latein am Ende. Absolut verzweifelt haben wir das Milchfläschchen gewogen, gefüttert, die Flasche war leer, aber Lasse hatte noch immer nichts zugenommen. Kein Gramm.  Dann waren es mal 2 Gramm am Tag, am nächsten 4 Gramm. Für uns immer wieder ein Erfolg, aber im Vergleich zu seinen Wurfgeschwistern eigentlich ein Tropfen auf dem heißen Stein. Im Alter von 14 Tagen wogen seine Geschwister zwischen 512 und 634 Gramm. Lasse brachte gerade einmal 188 Gramm auf die Waage und hatte quasi sein Geburtsgewicht gerade wieder gut zurückbekommen.
Aber....Lasse hatte die ganze Zeit so einen Lebenswillen und hat gekämpft, so dass wir auf keinen Fall aufhören konnten mit ihm zu kämpfen.

Bis dahin war er noch immer "unser lila Sorgenkind". Zu unserem großen Erstaunen, aber auch zu unserer Freude, haben wahnsinnig viele unserer "alten" Welpenkäufer an Lasse`s Schicksal teilgenommen. Und so bekam er dann auch von Jim-Knopf`s Familie seinen Namen, sie riefen täglich an, fragten nach und sagten dann "wir nennen ihn jetzt schon Lasse" Und so wurde aus unserem "lila Sorgenkind" Lasse. 

Als wir zusätzlich zum Milchaustauscher noch Rinderfett gegeben haben, ging es plötzlich aufwärts, da waren dann täglich schon ca. 15 Gramm mehr auf der Waage zu verbuchen. Unserer große Hoffnung war, dass alles besser werden würde, wenn die Welpen bald die erste feste Nahrung zu sich nehmen würden. Und so fingen wir, wie üblich, mit Tatar an und Lasse war begeistert. Von da an nahm er, ähnlich viel wie seine Geschwister, zu. Ihm fehlten gewichtsmäßig halt nur definitiv die ersten zwei Wochen. Im Alter von 5 Wochen waren die anderen noch immer doppelt so schwer.

Lasse war die ganze Zeit über super agil, aber er musste sich ja auch immer gegen die vier dicken Brüder durchsetzen. Und Lasse hat sich durchgesetzt, wo er hinwollte, da kam er auch hin. Wenn er in der Mitte liegen wollte, dann hat er da auch gelegen.Von daher ist er schon ein sehr dominater kleiner Rüde, der seinen eigenen Kopf hat.
Lasse hat mittlerweile zusammen mit seinen Geschwistern eingeweichtes Trockenfutter aus dem gemeinsamen Futternapf gefressen, das ging auch ganz gut. Aber um auf Nummer sicher zu gehen, dass er auch genug bekam, haben wir weiterhin regelmäßig aus der Hand gefüttert. Und dann kam das große Entsetzen, bei der abendlichen Fütterung haben wir die Gaumenspalte entdeckt:
 
Zunächst brach für uns eine Welt zusammen, da uns sofort klar war, den Hund muss man erlösen. Natürlich haben wir die halbe Nacht gegoogelt und versucht Informationen zu bekommen. Von unserer Tierärztin kam dann aber am nächsten Tag die erlösende Aussage: das kann man operieren
Zunächst fiel uns ein dicker Stein vom Herzen, dann haben wir sofort Kontakt mit der Klinik in Hofheim aufgenommen. Dort haben wir uns von Anfang an sehr gut aufgehoben und gut beraten gefühlt. Wir bekamen einen Termin zur Vorstellung von Lasse in gut vier Wochen.
Bis dahin sollten wir nur wahnsinnig gut aufpassen, dass er kein Futter in die Spalte bekommt, da das dann unmittelbar in die Lunge gerät und somit die Gefahr einer Lungenentzündung gegeben ist, die unter Umständen tödlich enden kann.

Bis dahin war aber noch einiges zu überwinden, die Welpen, einschließlich Lasse mussten gechipt, geimpft und von unserem Zuchtwart des PSK abgenommen werden. Die tierärztliche Untersuchung verlief zum Glück völlig unproblematisch, unsere Tierärztin war absolut zufrieden, beide Hoden waren da, kein Herz- oder Atemgeräusch war zu hören. Alles war super. Auch die Wurfabnahme verlief prima, wobei wir einen ziemlich ungläubigen Zuchtwart im Wohnzimmer stehen hatten. So etwas hatte er in seiner langjährigen Zuchtwarttätigkeit nämich noch nie gesehen.
Originalton: "Entweder werden die direkt eingeschläfert, oder sie schaffen es nicht"

Tja, Lasse hatte es bis hierhin geschafft und er soll es auch weiter schaffen.
Für uns war jedoch auch klar, dass wir ihn frühestens dann abgeben werden, wenn er vollständig gesund ist. Nachdem seine Brüder ausgezogen waren, machten wir 10 Tage Urlaub im Wohnmobil mit ihm. Für seine Sozialisierung super, er hat so unglaublich viel kennengelernt. Bisher wussten wir, dass es schon anstrengend ist ständig ein Auge auf einen Welpen zu haben, damit er nichts anstellt oder frisst. Aber ein Auge auf Lasse zu haben war wirklich eine Herausforderung. Er durfte ja nichts fressen, bzw. schlucken, was vielleicht in die Spalte kommt. Wenn ein gesunder Welpe Gras rupft, macht man sich darüber keine Gedanken, für Lasse könnte das tödlich enden. Kau- und Knabberartikel sind für Lasse tabu, denn alles was hart ist, könnte er sich in die Spalte rammen oder Stückchen in der Spalte verschwinden lassen.

Aber für uns war es auch im ganz normalen Alltag weiterhin anstrengend, normalerweise bekommen unsere Welpen in diesem Alter 3 x täglich ihr Trockenfutter. Lasse wurde weiterhin aus der Hand mit eingeweichtem Trockenfutter gefüttert, denn erstens hatte er mittlerweile so eine tolle Technik entwickelt, bei der er sich so gut wie gar nicht verschluckte und zweitens konnte er nicht trinken. Bei jedem Versuch Wasser aus dem Napf zu trinken, musste er nießen und das Wasser kam aus der Nase wieder raus. Also war das engeweichte Futter auch die einzige Möglichkeit, damit er Fllüssigkeit zu sich nahm. Der Nachteil war, er war mit der halben Portion schon satt, da das eigeweichte Futter volumenmäßig ja deutlich mehr war als Trockenfutter. Somit haben wir nicht 3 x täglich gefüttert, sondern 6 x täglich, quasi immer mit einer Zwischenmahlzeit.

Am 25.05.2021 hatten wir dann endlich den Vorstellungstermin in der Klinik in Hofheim. Die Ärztin klang sehr zuversichtlich und war der Meinung, die Gaumenspalte sei operabel und Lasse wäre anschließend ein ganz normaler Hund mit einem ganz normalen Leben ohne Einschränkungen. Aber auch dann war erstmal wieder warten angesagt, denn OP-Termin war für den 26.07.2021 anberaumt.

Für uns eine wahnsinnig anstrengende Zeit, acht Wochen lang haben wir rund um die Uhr im zwei Stunden Rhytmus gefüttert, bis zur OP tagsüber ca. alle drei Stunden. Aber Lasse entschädigt uns täglich dafür mit seiner lustigen Art und seinem absoluten Spaß am Leben. Mittlerweile haben wir schon zwei seiner Brüder wiedergesehen und festgestellt, Lasse hat mächtig aufgeholt. Mit knapp vier Monaten ist er ein völlig normaler, neugieriger und agiler Welpe, der die Welt entdeckt.
 
Lasse hat im Alter von 19 Wochen die Gaumenspalten OP gut überstanden.
Die OP ist planmäßig und gut verlaufen. Nachdem Lasse in Narkose lag, konnte die operierende Ärztin das ganze Ausmaß der Gaumenspalte sehen. Letztendlich teilte sie uns mit, dass Lasse eigentlich gar keine Spalte, sondern einen komplett geteilten Gaumen hätte. Er hat während der OP relativ viel Blut verloren, was aber auch nicht ungewöhnlich für diese OP ist, da man bei so jungen Hunden die Blutungen nicht veröden darf um keine Gefäße zu verletzen.

Fotos: Tierklinik Hofheim
Das oberer Foto ist die Spalte kurz vor der Operation. In der Mitte kann man ganz gut erkennen, dass dort schon abgestorbenes Gewebe vorhanden ist, es hatte sich auch tatsächlich ein kleines Steinchen und auch Futterreste eingenistet.
Auf dem unteren Foto ist schon alles fertig. Die blutenden Stellen entlang der Zahnreihen sind die sogenannten Entlastungsschnitte, damit man die Spannung aus dem Gaumen zum zusammennähen nehmen konnte.
In weiteren 6 Wochen sollte dann der Kontrolltermin sein, um zu sehen, ob wirklich alles geschlossen ist. Bis dahin musste Lasse ruhig gehalten werden. Und das wart mal wieder eine Lebensaufgabe, denn nachdem er die Narkose ausgeschlafen hatte, war er mal wieder voller Tatendrang. Da er mit kanpp 5 Monaten mitten in der Zahnung ist, versuchte er natürlich auf allem zu beißen was ihm vor die Schnauze kommt.
Aber er hat tatsächlich bereits am ersten Tag nach der Operation ganz alleine aus einem Napf gefressen und sogar getrunken.
 
Nach 16 Tagen war die Heilung des Gaumens schon sehr zufriedenstellend.
 
6 Wochen nach der OP ist der Gaumen schon sehr gut verheilt.
Lasse ist mittlerweile auch vollständig durch die Zahnung, alle Milchzähne sind raus. 
Allerdings sind im vorderen Teil tatsächlich wieder Löcher.
 
Beim Kontrolltermin war die Ärztin sehr begeistert vom Ergbnis der OP vor 6 Wochen.
Der weiche und hintere harte Gaumen waren absolut gut geschlossen.
Lediglich vorne waren tatsächlich kleine Löcher,
die aber beim Kontrolltermin nochmals geschlossen wurden.
 

6 Monate nach Geburt des kleinen Lasse, gibt es ein HAPPY END.
Nachdem Lasse zum zweiten Mal operiert wurde, haben wir tatsächlich das -in unseren Augen- perfekte neue Zuhause für ihn gefunden. Sein neues Frauchen ist eine langjährige Bekannte von uns und durch puren Zufall hat es sich ergeben, dass wir darüber gesprochen haben, dass sie gerne wieder einen zweiten Hund hätte. Und da brauchten wir gar nicht überlegen, da war klar, Lasse wird zu ihr kommen.
Lasse ist am 27.09.2021 ausgezogen und wohnt jetzt in den Niederlanden bei einer 7-jährigen Zwergschnauzerdame.
Sein neues Frauchen ist am 25.10.2021 mit ihm zum Abschlusskontrolltermin nach Hofheim gekommen.
Lasse hat nach Aussage der behandelnden Ärztin alles super überstanden.
Es ist noch ein absolutes Miniloch vorhanden, welches jedoch nicht behandlungswürdig ist.
Lasse wird mit ziemlicher Sicherheit ein hoffentlich langes, aber total normales Hundeleben ohne jegliche Einschränkungen führen können.


Vielleicht können wir mit dieser Geschichte einem zukünftig betroffenen Züchter Mut machen es zu versuchen.
Wir haben sicherlich verdammt viele fast schlaflose Nächte gehabt, waren verzweifelt und haben gekämpft.
Aber es hat sich definitiv gelohnt.
Lasse ist zu einem so fröhlichen, lebenslustigen Hund herangewachsen
und es macht uns total glücklich ihn jetzt in seinem neuen Zuhause zu sehen.
Ich glaube, wir haben alles richtig gemacht.
 


Copyright (c) 2009 von Andrea de Bruin. Alle Rechte vorbehalten.

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